Die Tour startet in Bad Heilbrunn an der Sportanlage hinter der Tankstelle. Nach Querung der Bundesstrasse führt der Weg relativ direkt nach oben, Auf der alten Zwieselstraße erreicht der Steigungsmesser auch mal die 20%-Marke. Dank des guten Untergrunds können die aber prima bewältigt werden. Erst auf den letzten 100 Höheneter vor dem Zwieselgipfel möchte das Rad bei stattlichen 27% geschoben werden. Ab dem Gipfelkreuz des Zwiesels beginnt endlich der Trailspaß. Zuerst führt ein Wiesentrail zum Nachbargipfel des Stallauer Kopfs. Dann wechseln sich Wurzelteppiche, steile Treppen, verblockte Passagen in allen Steilheitsgraden und Schlammlöcher ab. Leider macht das Laub die Sicht auf die Dinge nicht klarer, so dass sich trotz einiger freiwilliger Abstiege auch ein unfreiwilliger OTT (Over The Top) einschleicht… Ich sollte mal über Schienenbeinschoner nachdenken.
Ein rundrum gelungener Saisonabschluß, oder sollte ich nochmal…?
Vom Hotel Sonngastein startet die Tour kurz Richtung Bad Gastein, um zum Einstieg in den Gasteiner Höhenweg zu gelangen, der mit schönen Blicken und vielen Viehgattern nach Bad Hofgastein führt.
Nach der Kirche gibt der Wasserfallweg einen ersten Geschmack der Tour (wer’s einfach haben will, zweigt rechts in den Kronwald ab und folgt auf Asphalt der Beschilderung zum Annencafe): Anspruchsvolle Strecken und phantastische Eindrücke
sind der Lohn für viel Tagen und Schieben. Nach dem Cafe führt zunächst eine Forststraße tiefer in die Berge, später sind es Wanderwege, die teilweise durch Ihrer Steilheit, teilweise durch umgestürzte Bäume
und zu Letzt durch den ersten Schnee immer wieder zum Tragen oder Schieben zwingen.
Nach ca. 2:30h kommt dann die Belohnung in Form der Poserhöhe.
Eine liebevoll geführte Alm, auf der gerade die Bergwacht mit dem Heli zum Cafetrinken vorbeikommt.
„Poserhöhe“, Nomen est Omen!
Frisch gestärkt geht es dann relativ unspektakulär eine teils steile Forststraße hinunter zum Höhenweg und weiter zum Hotel.
Zum dritten Mal geht es heute in den Geiersteintrail. Nach unspektakulärer Auffahrt aus Lenggries über den Hirschtalsattel pausieren wir an der Neuhütten Alm auf ein Kaltgetränk. Die letzten hm zur Bergwiese schaffen wir schnell und nach dem obligatorischen Gruppenfoto
stürzen wir uns in den Fockensteintrail, der ob des phantastischen Wetters hervorragend Bedingungen bietet. Steile Wurzelteppiche und tiefe Drops lösen sich mit flowigeren Passagen ab.
Viel zu schnell erreichen wir die Forstweg, der uns zum zweiten Teil der Abfahrt bringt. Im Gegenanstieg ärgern mich meine Oberschenkel mit beidseitigen Krämpfen, so dass ich einen Großteil des Anstiegs schiebend bewältiige. Burki und Marko sind da deutlich fitter unterwegs. Im
Geiersteintrail sind die Schmerzen jedoch schnell vergessen, und wir reiten erneut über die steilsten Passagen – mal wurzelig, mal steinig –
Richtung Tal. Kurz vor Trailende bleibe ich mit meinem Vorderrad an einer Treppenstufe hängen und der Blitz fliegt weit an mir vorbei die Böschung hinab Richtung Flussbett. Trotz des Wandererkommentars „Des is weg“, konnten wir zu dritt das Bike unbeschadet bergen. Die letzten hm lassen wir es dann etwas ruhiger angehen und kommen gesund und munter wieder am Parkplatz in Lenggries an. Nach einem Rettungsbierchen geht ein sehr geiler Trailtag zu Ende.
Mit Jyna durch den Perlacher Forst über die Großhesseloher Brücke in den linksseitigen Isartrail bis Grünwald zurück über die dortige Brücke isarabwärts durch die Grünwalder Berge zur Marienklause heimgeradelt!
Achtung: diesen Track nicht nachfahren, lieber diesen Track verwenden!
Eigentlich sollte die Tour auch den Fockenstein Trail beinhalten, da ich aber schon am Anfang den Weg verloren und ihn erst auf der Forststrasse wiedergefunden habe, kommentiere ich den Trail hier besser nicht. Aber von Anfang an: Der Aufstieg zum Hirschtalsattel von Lenggries erfolgt auf bekanntem Weg über Schloss Hohenburg. Die kleine Kletterpartie zur Neuhütten Alm ist (leider, leider) im unteren Bereich bis zum Weidegatter neu gemacht. Ohne Abstecher zur Aueralm biege ich links Richtung Fockenstein ab, an der Almwiese spare ich mir den Aufstieg zum Gipfel und folge gleich links dem Wanderweg, nicht ohne das geliehene Navi in den schützenden Rücksack zu sperren. Daher merke ich nicht, dass mein Weg abzweigt, und ärgere mich über den kaum fahrbaren Trail. Als ich endlich im Flussbett stehe, prüfe ich meine Position und entdecke das Desaster. Auf kürzestem Wege versuche ich entlang der Höhenlinien wieder auf den Weg zu kommen. Das Ganze gestaltet sich in steilem und rutschigen Gelände äußerst kraftraubend und mühselig. Nach ca. 1h erreiche ich recht geschunden einen Stacheldrahtzaun, der mich letztlich wieder auf den rechten Pfad zurückbringt.
Die ersten Paar Meter auf dem Forstweg nutze ich um wieder zu Luft zu kommen, dann zweigt schon rechts ein kleiner Uphill Single Trail ab. Die letzten paar Meter des Uphills müssen geschoben werden, was aber keine Herausforderung darstellt. Am höchsten Punkt geht es in den Geierstein Trail, zunächt sehr flach und flowig wird der Trail immer steiler und herausfordernder. Wurzelteppiche, steile Passagen, tiefe Drops wechseln sich ab und immer wieder stellt sich die Frage, traue ich mich das gerade oder nicht. Das neue Bike aber auch das Training an der Isar tuen das ihrige dazu, dass ich die Frage meist richtig beantworte. Im unteren Teil des Trails kommen dann zum Trailmix auch noch fordernde Geröllpassagen hinzu. Nach 700 hm Trail bin ich mit breitem Grinsen im Gesicht erschöpft und froh, die Wiesen über Lenggries zu ereichen. Die letzten Höhenmeter rase ich über Forstwege Richtung Parkplatz.
Fazit: Der Geierstein Trail macht riesig Spass. Den Anspruch „alles zu fahren“ sollten nur sehr geübte Fahrer mitbringen.
Nach schwerer Krise und absoluter Ratlosigkeit über den Nachfolger für meinen Stevens Haze ES hat gestern der kanadischen Blitz den Zuschlag bekommen. Damit verlasse ich nach ca. 25 Jahren den XC Sektor in Richtung Trailbike. Mit 130 bzw. 120 mm Federweg ist das Thunderbold für meine Verhältnisse extrem komfortabel ausgestattet, und mit 12,6 kg relativ schwer. Heute gibt es die erste Ausfahrt – wegen des Wetters „nur“ an die Isar. Schnell habe ich mich an Federweg und Dämpfer gewöhnt und das Übergewicht vergessen. Die agile Geometrie, das trailhungrige Fahrwerk und die Traktion in den wurzligen Gegenanstiegen begeistern mich und der Wunsch nach steileren Passagen wächst. Schon nach wenigen Kilometern stürze ich mich – von einem Downhillerpärchen motiviert – eine Rampe herunter, die ich (mir und) meinem Hardtail nicht zugetraut hätte.
Zusammenfassung: sgT := sehr geiles (Trail-)Teil, leider muss ich nun immer einen Helm bei mir führen, man weiss nie was einen erwartet…
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