Früh starten wir in den letzten Tag unseres Alpencrosses. Nach spärlichem Frühstück und mit gecheckten Bikes pedalieren wir schon um 8:00 abseits der Rudelrouten Richtung Passo dell’ Ussol. Unsere Erwartungen von steilen Auffahrten mit und ohne Beton, wilden Wiesenwegen ohne Beschilderungen, verblockten Tragestrecken und fehlenden Hütten werden zu 130% erfüllt.
Die Abfahrt ist – wie inzwischen gewöhnt – zunächst zu steil, verblockt und tiefschottrig, verwandelt sich aber bald über einen spannenden Rock Garden und einen flowigen Wurzeltrail zu einem Karrenweg, um uns später auf Asphalt zu unserer ersten Pausenstation zu bringen, dem Rifugio al Faggio.
Gestärkt mit Spinatknödl, Spätzle und Strudel sind die Kilometer zum und am Lago di Ledro schnell bewältigt.
Nach dem See finden wir nach einigem Suchen den Einstieg zum Passo Guil. Ein am Wegesrand sitzender Biker wünscht uns noch “good luck”, was wir zunächst nicht verstehen, was aber sehr bald klar wird: ein alter Karrenweg geht mit unmöglicher Steigung bergan und scheint nie aufzuhören. Nur ab und zu wird er von Betonrampen unterbrochen, was auch kein gutes Zeichen ist. Schließlich erreichen wir eine kleine Siedlung namens Leano in einer Almlandschaft idyllisch gelegen. Danach geht es etwas moderater weiter, bevor der letzte steile Endspurt zum Pass zurückzulegen ist.
Jetzt werden wir durch den wahrscheinlich besten Trail der gesamten Tour belohnt: Serpentinen mit moderatem Geröll, teils auch stärker, fordern all unsere Kraft. Danach kurz durch den Wald mit einigen Stufen, schließlich über “Rock Garden” und Karrenwege, bis wir einen ersten Blick auf den Gardasee erhaschen.
Dann geht es unvermindert weiter bis in die Altstadt von Limone, wo wir gerade noch rechtzeitig zur Übergabe des Quartiers und kurz vor den Familien ankommen.
Das obligatorischen Tourabschlussbier gibt es dann später im Kreise der Liebsten bei Pizza und Pasta.